„UNSER“ Kirschbaum
Bäume sind die wichtigen Lungen unseres Planeten, sie sind fest verwurzelt in der Erde und strecken ihre Zweige gegen den Himmel.
In der Bibel kommen Bäume und Blüten oft vor. Sie versinnbildlichen unser Leben, sie werden verglichen mit dem menschlichen Leben, auch in Verbindung zu Gott:
„Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, doch das Wort unseres Gottes bleibt in Ewigkeit.“ (Jes 40,8)
Den Kreislauf des Lebens durchlebt unser Kirschbaum seit vielen Jahren.
„Wie eine Blume auf der Wiese ließ ich dich wachsen. Und du bist herangewachsen, bist groß geworden und herrlich aufgeblüht. (Ez 16,7)
Und diese Beschreibung des Propheten Ezechiel trifft auch auf unseren Kirschbaum zu.
Zur Zeit der Blüte bekommt er mehr Aufmerksamkeit als die übrige Zeit im Jahr.
Am Morgen beleuchtet ihn die aufgehende Sonne. Seine Blütenpracht erhellt unsere Aufmerksamkeit, erfreut unser Auge.
Das neue Wunder des Frühlings ist ein Geschenk, das wir mit Dankbarkeit annehmen sollten.
Fast immer trägt unser Kirschbaum auch reichlich Früchte. Die Kirschen hängen am Baum, bis hoch hinauf zum Wipfel können wir die roten Früchte betrachten. Ernten in solchen Höhen ist allerdings nicht so einfach. Wer möchte schon das Risiko eingehen, vom höchsten Punkt des Kirschbaums zu fallen?
Und so ist es wahrscheinlich gottgewollt:
Die Früchte, die erreichbar sind, gehören den Menschen, die unerreichbaren sind für die Vögel des Himmels reserviert.
Möge es noch lange so bleiben!
Text: Ingrid Neundlinger
Bilder: Max Neundlinger