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Option für die Armen

Franz Kehrer, MAS
Themen Pate
Franz Kehrer MAS
Direktor der Caritas Obersterreich

Wenn von Armut die Rede ist, ist keineswegs ausschließlich materielle Armut gemeint, stellt Kehrer klar: „Armut meint die ganze Bandbreite menschlichen Lebens: von materieller Armut über Tod und Trauer, Suchterkrankungen, Scheitern in Beziehungen bis hin zu Überforderung am Arbeitsplatz oder Einsamkeit im Alter. Gemeint ist alles, was Menschen im Laufe ihres Lebens in Bedrängnis bringt.“ Die Frage, die sich für den Caritas-Direktor stellt: „In welcher Weise können Pfarren hier hinhören, hinschauen und eine Kultur entwickeln, damit Menschen mit solchen Fragen und Anliegen kommen können? Wie können wir hier entsprechend sensibel sein? Umgekehrt: Welche Möglichkeiten gibt es, hinauszugehen, Menschen bewusst anzusprechen, von denen man weiß, dass sie in einer schwierigen Situation sind? Warten die Menschen darauf, angesprochen zu werden?“

 

Eine Frage, die ebenfalls diskutiert wurde und bearbeitet werden soll: In welcher Weise muss Kirche Stellung beziehen zu sozialen Fragen und gesellschaftlichen Schieflagen? Wo muss etwa der Bischof Stellung beziehen? Kehrer: „Wir haben hier einen wichtigen gesellschaftspolitischen Auftrag. Wie kann dieser Auftrag eingefordert werden? Welche Allianzen und Bündnisse braucht es möglicherweise?“

Auftrag 1 : Mitarbeit an der Vision – Grundtexte der Diözese weiterschreiben

Als Grundtexte der Diözese wurden in der Steuerungsgruppe festgehalten:

  • Synodendokument „Um der Menschen willen“ (1972) Hier geht es mehr um die angestoßene Richtung nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, als um den konkreten 120-seitigen Text.
  • Pastorale Leitlinien (2001)
  • Kirche im Territorium (2011)

Weiterschreiben:

  • Formuliert eure Visionen / eure Thesen / eure Leitsätze zu: „Wie sieht die Katholische Kirche in Oberösterreich aus eurem Blickwinkel in Zukunft aus?“
  • Eine mögliche Hilfe: „Kirche in Oberösterreich ist in Bezug auf Armut im Jahr 2030 / 2050 so…“
  • Ihr könnt auch einen konkreten Perspektivenwechsel aus eurer Sicht formulieren, die daraus folgenden Spannungen formulieren und Konsequenzen daraus benennen.
    Ein sehr allgemeines Beispiel aus dem Bistum Trier zur Verdeutlichung:
    •  Perspektivenwechsel: Vom Einzelnen her denken – den Einzelnen von seiner Lebenswirklichkeit wahrnehmen
    • Spannungen: liegen zwischen dem Denken vom Einzelnen und der kirchlicher Vergemeinschaftung…
    • Konsequenzen: Das Bistum orientiert sein pastorales Tun an der Lebenswirklichkeit der einzelnen Menschen heute…
  • Denkt bitte weit! Zum Beispiel: Was ist wenn Kirche 2050 eine so bedeutende Stimme in  Oberösterreich ist, dass man an ihr gar nicht vorbeikommt

Auftrag 2: Arbeit an konkreten Fragen und Themen – Erarbeitung konkreter Maßnahmen

Die Steuerungsgruppe hat sich mit jedem Themenfeld beschäftigt und konkrete Themen und Fragen formuliert. Es können im Laufe des Zukunftsweges noch weitere Themen dazukommen oder auch von eurer Arbeitsgruppe selber dazugestellt werden.

Konkrete Themen zur Bearbeitung

  • Benennt bitte wo und wie konkret Kirche in OÖ als Stimme der Gerechtigkeit auftreten kann?
  • Zu welchen sozialen Themen und mit wem zusammen soll Kirche in OÖ die Stimme erheben?
  • Benennt soziale Problemfelder / Brennpunkte, wo Gerechtigkeit fehlt.
  • Wie kann die Wirksamkeit unseres sozialen Tuns in OÖ erhöht werden?
  • Setzt euch damit auseinander, dass euer Thema eine sehr starke politische Dimension hat und ihr daher auch anecken werdet.
  • Beschäftigt euch mit Selbstverpflichtungen im Sinne der Glaubwürdigkeit der Kirche (ähnlich wie im Sozialwort der christlichen Kirchen)
  • Setzt euch damit auseinander, dass es um Glaubwürdigkeit geht: zum Beispiel der Spannung zwischen einer Obdachlosenveranstaltung und der Weihe eines goldenen Altars.

Anliegen der Steuerungsgruppe

  • Im Sinne unseres Zieles: „Wir wollen Bewegung schaffen in Oberösterreich und alle Mitglieder– auch die suchenden und fernstehenderen Menschen – ansprechen“ bittet die Steuerungsgruppe, dass in die Arbeitsgruppe auch noch jemand von der ARGE Obdachlose oder der Arbeitslosenstiftung und ein Ehrenamtlicher der Pfarrcaritas aufgenommen werden. Bitte auch an junge MitarbeiterInnen denken.

 

Maßnahmen-Vorschläge aus der Arbeitsgruppe

 

Selbstverpflichtung 1
Jede kirchliche Einrichtung verpflichtet sich die Nöte der Menschen vor Ort in den Blick zu nehmen und gemeinsam Antworten darauf zu suchen und zu geben
 

Wie:

Einmal jährlich der bewusste Schritt hinaus in den Sozialraum:

  1. Recherche - Rausgehen und Wahrnehmen - ins Gespräch kommen - Menschen befragen 
  2. bei Problemlagen gemeinsam überlegen was zu tun wäre mit Blick auf Aktivierung der Betroffenen
  3. Durchführung konkreter Schritte; dabei stellen wir als Kirche unsere Ressourcen im Sozialraum zur Verfügung
  4. Im Blick auf die Engagierten: Arbeit an der Grundhaltung: offenes Interesse an den Menschen vor Ort, keine Bevormundung, sondern Hilfe zur Selbsthilfe, keine versteckten Rekrutierungsphantasien

Werkzeuge: 

  • Exposure Training
  • Exerzitien auf der Straße
  • Sozialraumorientierte Ansätze
  • Erstellung einer Handreichung dazu
  • Trainings/Workshops dazu
  • Bewusstes zur Sprache Bringen der wahrgenommenen Erfahrungen in Liturgie
  • Lektüre der Bibel mit Blick darauf wie sich soziale Themen/Nöte/Hoffnungen/Erfahrungen von Ohnmacht/Zorn und Solidarität darin kristallisiert haben

 
Selbstverpflichtung 2
Förderung des gesellschaftlichen Diskurses auf lokaler, regionaler und Landesebene
 
Kirche bezieht Position gegründet auf konkreten Erfahrungen im Blick darauf, wie sich politische Entscheidungen und Maßnahmen auf Menschen in Not auswirken
 

Wie:

  • Initiieren von Gesprächsrunden wie Sozialstammtische 
  • Verschiedene Gruppierungen in Kontakt bringen- ins Gespräch kommen: auf Ebene der Pfarre, des Bezirkes und des Bundeslandes
  • Steuerung auf Ebene der Pfarrgemeinden, der Pfarre und der Diözese
  • Nutzung der kirchlichen Medien, Kontaktpflege mit politisch Verantwortlichen und ExpertInnen
  • Schaffen von Möglichkeiten, Betroffene zu Wort kommen zu lassen (z.B. Gottesdienste, Veranstaltungen, Podiumsdiskussionen, Sozialstammtische…)
  • Erarbeitung einer Handreichung dazu mit konkreten Vorschlägen

 
Mögliche Handlungsfelder für die ersten beiden Selbstverpflichtungen, in denen man sie konkretisieren könnte:

  • Singleleben / Beziehungsarmut / Einsamkeit
  • Pflege / Alter
  • Neue Formen von Teilen (z.B. Kost nix Laden)
  • Einkommensarmut
  • Leistbares Wohnen    
  • Asyl-Migration-Integration
  • Entwicklungszusammenarbeit, Schöpfungsverantwortung und Menschenrechte

P.S.: dies ist keine taxative Aufzählung! Erweiterungen jederzeit möglich!
Es werden und sollen nicht alle Bereiche durchgearbeitet werden, aber sie liefern Anhaltspunkte für Fragestellungen, mit denen der jeweilige Sozialraum je nach lokalen Gegebenheiten, Themenstellungen und Interesse erkundet werden kann.
 
Selbstverpflichtung 3
 
Unsere Verpflichtung im Blick auf die ganze Welt

  • Konkrete finanzielle Beiträge für Frieden und Gerechtigkeit weltweit
  • Unterstützung von menschen- und umweltbewussten Lebens- und Arbeitsbedingungen
  • Arbeit an der Bewusstseinsbildung
  • Kooperation mit andere gesellschaftlichen Gruppen

Maßnahmen:

  • Durchführung und Unterstützung von kirchlichen Spendenkampagnen
  • Umsetzung der Umweltleitlinien der Diözese Linz
  • Partnerschaften pflegen bzw. suchen zu Projekten in anderen Ländern bzw. auch kirchlichen Einrichtungen
  • Weiterhin Kooperation der in diesem Bereich aktiven kirchl. Organisationen 
  • Weiterhin Bündnisse knüpfen mit anderen in diesen Bereichen aktiven Gruppierungen
  • Auseinandersetzung mit Thema Schöpfungsverantwortung

 

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